Ausbau der Leipziger Straße als Fahrradstraße empfohlen
Eine Fahrradstraße nach dem Vorbild des Berliner Edelhofdamm könnte auch in der Leipziger Straße entstehen.

von Susanne Kübler, stellv. Fraktionsvorsitzende

Seit 2014 beschäftigen sich Anwohner und Ausschussmitglieder mit möglichen baulichen Anpassungen in der Leipziger Straße. Während es den Anwohnern vor allem um eine Lärmberuhigung auf der Kopfsteinpflasterstraße geht, möchten andere wiederum die Situation für Fahrradfahrende verbessern. Was als Überlegung zum fahrradfreundlichen Ausbau des nördlichen Gehwegs begann, über Ideen zur reinen Asphaltierung der Fahrbahn ging, in einer AG Verkehrskonzept diskutiert und zuletzt im Interkommunalen Verkehrskonzept untersucht wurde, endete im letzten Infrastrukturausschuss (TIG) mit einer (erneut) deutlichen Mehrheit für den Ausbau der Leipziger Straße als Fahrradstraße.

Einbahnstraßenregelung vorerst vom Tisch

Hilfreich war dabei die Anwesenheit von zwei Vertretern der zuständigen Verkehrsbehörde vom Landkreis. Die Einrichtung einer Fahrradstraße mit „Anlieger frei“ sei nach deren Einschätzung verkehrsrechtlich möglich und würde in der Prüfung und Genehmigung durch die Verkehrsbehörde auch nicht länger dauern als andere verkehrsrechtliche Anordnungen. Lediglich die Variante „Fahrradstraße als Einbahnstraße“ würde ein vorheriges Verkehrsgutachten erfordern. Daher plädierte der Ausschuss, obwohl sogar jene Variante 2 im TIG am 21. Juni zunächst eine Mehrheit gefunden hatte, diesmal für die Fahrradstraße im Zweirichtungsverkehr.

Beispiel Edelhofdamm

Damit folgt der Ausschuss der Idee aus dem Interkommunalen Verkehrskonzept, eine Fahrradstraße vom Glienicker Sonnengarten bis zum S-Bahnhof Frohnau zu schaffen. Auf Berliner Seite existiert eine solche Fahrradstraße seit diesem Jahr: diese führt ca. 1,5 Kilometer von der B96 bis zum Zeltinger Platz. Auf Glienicker Seite wird lediglich der Abschnitt zwischen B96 und Staerkstraße ausgeklammert, um den Zulieferverkehr zum Autohaus zu gewährleisten. Die Fahrradstraße auf Glienicker Seite, zwischen Staerkstraße und Schönfließer Straße, hätte eine Länge von ca. 550 Metern.

Märkische Allee: Rolle rückwärts bei Tempo 30?

von Susanne Kübler, stellv. Fraktionsvorsitzende 

Gilt zukünftig „rechts vor links“ in der Märkischen Allee?
Susanne Kübler: „Tempo 30 mit Vorfahrtsregelung auf der Märkischen Allee beibehalten!“

Seit Juli 2022 gilt in der Märkischen Allee Tempo 30. Dies geht auf einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, GBL, SPD, Die Linke und FDP zurück.

 

Straßenverkehrsbehörde setzt um

Für die Prüfung und Umsetzung solcher verkehrsrechtlichen Anordnungen ist die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises zuständig. Sie entschied damals, eine Tempo-30-Zone einzurichten, bei der die Vorfahrt für die Verkehrsteilnehmer auf der Märkischen Allee beibehalten wird, da hier auch eine Buslinie verkehrt. So weit, so gut.

 

Straßenverkehrsbehörde evaluiert

Nun, ein knappes Jahr später, hat die Straßenverkehrsbehörde die Maßnahme ausgewertet. Die Gemeinde Glienicke, und hier der zuständige Infrastrukturausschuss (TIG) waren am 11. Oktober aufgefordert, eine Stellungnahme zu dieser „Auswertung“ abzugeben.

So zitierte die Verwaltung aus der Evaluation: „Das Richtzeichen 301 (Vorfahrt) darf aus rechtlichen Gründen nicht häufiger als an drei hintereinanderliegenden Kreuzungen oder Einmündungen verwendet werden, wenn die Bedürfnisse des Buslinienverkehrs dies nicht erfordern. Die OVG plädiert für die Beibehaltung der Vorfahrtregelung, weil das ständige Anhalten und Anfahren der Busse bei einer rechts-vor-links-Regelung zu Lärmbelästigungen führen könnte.“

 

„Tempo 30 mit rechts vor links“ oder „zurück auf Null“

Man könnte also meinen, dass dann doch einfach alles so bleiben kann, wie es derzeit ist. Schließlich liefert die Straßenverkehrsbehörde den Grund für die Ausnahmeregelung ja gleich mit, nämlich die Bedürfnisse des Buslinienverkehrs.

Aber nein, die Ausschussmitglieder waren am Ende aufgefordert, zwischen folgenden zwei Varianten zu wählen: Entweder „Tempo 30 mit zukünftig rechts vor links“ oder „Beibehaltung der Vorfahrtsregelung, dann aber wieder mit Tempo 50“. Verstehen muss man das nicht.

Oder liegt es vielleicht daran, dass die Auswertung eines stummen Messgeräts ergab, dass 85 Prozent der Autofahrer im Schnitt 44 km/h fahren? Hier hilft dann wohl eher ein Blitzer, anstatt dies als Argument für eine Rückkehr zu Tempo 50 heranzuziehen…

 

Ausschussmitglieder bleiben bei Tempo 30

Brücke zwischen Glienicke und Schildow wird ab Sommer 2022 gesperrt

von Uwe Klein (SPD)

Die Brücke zwischen Glienicke und Schildow (Karl-Liebknecht-Straße) wird ab spätestens Ende Juli 2022 gesperrt. Darüber informierte der zuständige Dezernent des Landkreises Oberhavel, Matthias Rink (CDU), in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Kreistages Oberhavel am 28. Februar 2022.

Für Fußgänger- und Radfahrer*innen soll eine Behelfsbrücke gebaut werden. Der LKW- und PKW-Verkehr wird über Schönfließ umgeleitet.

Unterstützung für Glienicke vom Kreistag Oberhavel zum Thema „Waldseeviertel“
Uwe Klein, Abgeordneter des Kreistages Oberhavel

Der Kreistag Oberhavel hat in seiner Sitzung am 27. Mai einen Antrag zur Unterstützung der Gemeinde Glienicke/Nordbahn, zur Verhinderung der durch den Bezirk Reinickendorf beabsichtigen Sperrung im Waldseeviertel, mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Der Änderungsantrag unserer Fraktion (SPD/LGU/Tierschutzpartei) im Kreistag geht auf meine Initiative zurück und wurde nach Beratung in unserer Fraktion mit folgendem Wortlaut eingereicht und vom Kreistag beschlossen:

Der Beschluss des  Kreistages im Wortlaut:

Der Kreistag Oberhavel fordert den Landrat auf:

1. die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin, anzuschreiben, um die von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Reinickendorf von Berlin am 13. Mai 2020 beschlossenen Sperrungen im so genannten Waldseeviertel zu verhindern.

2. im Nahverkehrsbeirat und im Ausschuss für Wirtschaft, Mobilität und Digitalisierung über Mobilitätslösungen zu beraten, die kurz- sowie langfristig (Mobilitätskonzept Oberhavel 2040) die Verkehrssituation an der Landesgrenze zwischen Glienicke und Berlin-Hermsdorf entschärfen könnten.

3. mit den zuständigen Straßenbaulastträgern zu klären, inwieweit durch verkehrsrechtliche Maßnahmen (z.B. Verkehrslenkung, Ampelschaltung, etc.) ein besserer Verkehrsfluss auf den Hauptverkehrsstraßen ermöglicht wird, die eine Nutzung von „Schleichwegen“ überflüssig machen.

4. gemeinsam mit der Gemeinde Glienicke/Nordbahn die Einrichtung einer Pförtnerampel mit Geschwindigkeitsüberwachung als Pilotprojekt für den Landkreis Oberhavel zu prüfen. Zur Beurteilung dieses Pilotprojektes sind vor dem Start und nach dem Ende des Pilotprojektes Verkehrszählungen durchzuführen.

Erklärung Pförtnerampel: Bei einer Pförtnerampel mit Geschwindigkeitsüberwachung wird die gefahrene Geschwindigkeit dauerhaft überwacht. Bei Überschreitung einer bestimmten festgelegten Geschwindigkeit schaltet die Ampel für einen signifikanten Zeitraum auf Rot. Somit wird der Verkehrsfluss deutlich verlangsamt, da es sich nicht lohnt schneller zu fahren. Weiterhin nimmt im besten Fall die Menge der täglichen Fahrzeuge, die diesen „Schleichweg“ nutzen, ab, da der Zeitgewinn nicht mehr gegeben ist.

Stillstand überwinden / Mögliche Lösungen voranbringen

Der Beschluss ist ein Signal an den Bezirk Reinickendorf sowie an die direkt betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner, dass im Waldseeviertel sowohl Alternativen zu einer Sperrung als auch zur Problematik des Durchgangsverkehrs gefunden werden müssen und sollen.

Waldseeviertel: Bürgerinitiative nutzt Corona für Eigeninteressen
Bilder: Uwe Klein

von Uwe Klein

Die Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung in Glienicke und Hermsdorf will die Corana-Zeit nutzen, um kurzfristig die Sperrungen für den motorisierten Verkehr von Glienicke nach Hermsdorf umzusetzen. Entsprechend äußerte sich der Hermsdorfer Sprecher der Initiative, Professor Dr. Karl Michael Ortmann, gegenüber dem Oranienburger Generalanzeiger (Ausgabe vom 14.04.2020).

„Aktuell wird die Abkürzung durch unseren Kiez doch gar nicht benötigt, weil der Autoverkehr aufgrund der Corona-Krise insgesamt abgenommen hat und über die B 96 ungehindert fließen kann. Gleichzeitig beobachten wir einen Anstieg der Radfahrer und Fußgänger im Waldseeviertel. Somit ist der Zeitpunkt ideal, um kurzfristig temporäre Modalfilter einzurichten", so der BI-Sprecher, der sich für die Einrichtung einer Fahrradstraße von Glienicke nach Hermsdorf ausspricht.

Nach Angaben von Ortmann dauere eine Autofahrt entlang der B 96 aktuell zu jeder Tageszeit nur etwa eine Minute länger als durch die Wohnstraßen des Waldseeviertels. „Der Radverkehr kann jetzt gefördert werden, ohne den Autoverkehr wesentlich zu beeinträchtigen", so Ortmann im Artikel.

Eigennutz statt Gemeinsinn

Ja, für die Anlieger der Alten Schildower Straße, Karlstraße und Lessingstraße gab es in den letzten Jahren kaum Signale von Glienicker Seite für eine Verkehrsberuhigung in diesem Wohnviertel. Doch was hier vom Sprecher der Bürgerinitiative versucht wird, ist an Unverfrorenheit kaum zu überbieten. Die Corano-Krise nutzen zu wollen, um die eigenen Interessen mal eben schnell durchzusetzen?

Anwohnerinteressen nicht ignorieren

Für mich kommt nur eine Lösung in Frage, die auch die berechtigten Interessen der Anlieger berücksichtigt. Und Lösungen sind möglich, ohne dass die Straßen gesperrt, der Durchgangsautoverkehr in beide Richtungen unterbunden und Einzelhändler in ihrer Existenz gefährdet werden!

Glienicke wird sich wehren

Wenn Herr Ortmann meint, die Corana-Krise für seine ureigensten Interessen nutzen zu können, wird er feststellen, dass das nicht funktioniert. Glienicke hat beide Hände ausgestreckt und deutlich signalisiert, dass wir eine GEMEINSAME Lösung finden wollen. Wenn Herr Ortmann und mit ihm die Bürgerinitiative diese Handreichung ausschlägt, wird er feststellen, dass wir uns wehren werden – im Zweifel gerichtlich, wie die letzte Gemeindevertretersitzung (Sondersitzung) am 10. März gezeigt hat.

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