Kommunale Millioneninvestition ohne Netz und doppelten Boden?

Veröffentlicht am 19.10.2012 in Kommunalpolitik

Gemeinde will Bauernhof kaufen und sanieren

Würden Sie sehenden Auges die berühmte berüchtigte Katze im Sack kaufen? Wohl kaum; zumindest sicherlich nicht, bevor Sie sich vom Inhalt und seiner Qualität ein halbwegs verlässliches Bild machen konnten. Bei dem was die GBL, und mit ihr die CDU/FDP im Schlepptau, in Bezug auf den Ankauf und die Sanierung des Bauernhofensembles am Dorfteich vor haben, wüssten wir nicht einmal ob sich überhaupt eine Katze oder nur eine dicke Kröte im Sack befindet.

Vor Jahren hat einmal eine Begehung des Bauernhofensembles durch einen ortsansässigen Architekten stattgefunden. Wohl gemerkt: nur eine Begehung, keine Untersuchung der Bausubstanz. Schon er schätzte die notwendigen Gesamtinvestitionen nach der Inaugenscheinnahme auf über vier Millionen Euro.

Während gerade die Glienicker Bürgerliste gerne in allen Punkten des Haushaltes von notwendigen Einschnitten und Sparnotwendigkeiten spricht, kommt es beim Bauernhof auf eine Million mehr oder weniger scheinbar nicht an.

Nur der Intervention der SPD-Fraktion ist es zu verdanken, dass nun zunächst ein Bausachverständiger den Bauernhof mit allen seinen Gebäuden untersuchen und notwendige Absprachen mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde treffen soll. Gerade die möglichen Auflagen der Denkmalschutzbehörde könnten bei der Sanierung des Bauernhofes vermutlich schon in Millionenhöhe zu Buche schlagen.

Im Gegensatz zur GBL und CDU/FDP ist die SPD-Fraktion nicht blindlings bereit, das Geld der Glienicker Bürgerinnen und Bürger auf gut Glück und ohne jede fundierte Voruntersuchung auszugeben. Niemand von uns würde bei einer privaten Investition auf die Idee kommen, Millionen auszugeben zu wollen, ohne das Objekt der Begierde grundlegend geprüft und die notwendigen Sanierungskosten eingeschätzt zu haben.

Doch bei einer der größten „überirdischen“ Investition der Gemeinde Glienicke seit der Wende, sollte ohne jede fundierte Kosteneinschätzung eines Fachmanns nach dem Willen von GBL und CDU/FDP einfach erst mal drauflos gekauft und saniert werden, koste es was es wolle und auch noch frei nach dem Motto: ist ja nicht mein Geld, sind ja „nur“ Steuergelder. Wir sind froh, dass es nach der Intervention der SPD-Fraktion gelungen ist, Mittel für die Beauftragung einen Bausachverständigen zur Einschätzung der notwendigen Gesamtkosten für die Sanierung des Bauernhofes einzustellen.

Die SPD sieht nicht nur keine Alternative zum Fortbestehen dieses, das Ortsbild prägenden Grundstück- und Gebäudekomplexes, sie setzt sich für den Erhalt und die Sanierung des Bauernhofes ein, unabhängig von einer künftigen Nutzung im Detail. Deshalb bitte nicht falsch verstehen: wir wollen die Katze und wir wollen im Zweifel auch den Sack dazu. Aber bitte beides mit Preisschild und die Katze zudem mit einem aussagefähigen Gesundheitszeugnis, damit das Ganze und die Steuermillionen am Ende eben nicht „für die Katz“ sind.

Folgen Sie uns auch in den sozialen Netzwerken

Facebook

Facebook (Fraktion)

Instagram