Eichwerder – neue Eichen sollen gepflanzt werden

Veröffentlicht am 18.05.2015 in Kommunalpolitik

Ein gemeinsamer Antrag auf Initiative der SPD in Zusammenarbeit mit den Fraktionen der Grünen / Piraten und der Linken aus der Glienicker Gemeindevertretung möchte dem Namensgeber des Naturschutzgebietes Eichwerder-Moorwiesen die Eichen zurückgeben, welche zu DDR Zeiten gefällt wurden.

 

Auszüge aus dem Glienicker Bilderbogen unsers Ortschronisten Joachim Kullmann:

 

Glienicke hat auch eine Insel – allerdings liegt sie schon seit vielen hundert Jahren auf dem Trockenen, versteckt und vereinsamt zwischen unserem Heimatort und Lübars. Eine echte Insel war sie noch, als sich die Wasserfläche des heutigen Hermsdorfer Sees einst über die Wiesen zwischen Glienicke und Lübars erstreckte. Noch im 17.Jahrhundert verbot der Besitzer des Dorfes Hermsdorf Sigismund von Goetze den Bauern von Schildow und Lübars das Fischen in seinem See.

Das historische Ortslexikon für Brandenburg nennt im Jahr 1925 Glienicke mit 1911 Einwohnern plus 31 Einwohner auf Eichwerder.

Heutzutage ist auf Eichwerder davon nichts mehr zu sehen. Der heutige Bewuchs besteht aus wild gewachsenen Erlen, Weiden, Birken sowie Buschwerk aller Art.

Früher sah das völlig anders aus. Das Fließtal war eine reine Kulturlandschaft mit Wiesen und Weiden.

Eichwerder machte seinem Namen alle Ehre, denn 33 der namensgebenden Bäume mit Stammumfängen von bis zu drei Metern ragten hoch in den Himmel. Nach dem Mauerbau war ab 1961 dieser Bewuchs offenbar dem freien Sicht- und Schussfeld im Wege und die Eichen wurden kurzerhand beseitigt.

Wie die namensgebenden Eichen mussten auf Eichwerder auch die vorhandenen Gebäude verschwinden.

 

25 Jahre nach der Wiedervereinigung und 54 Jahre nach der Fällung der namensgebenden Eichen möchten wir, die Antragsteller/innen, 20 neue Eichen pflanzen lassen. Für die Umsetzung dieser Pflanzungen wird es aber unter Umständen notwendig werden, einige wild gewachsene Erlen zu beseitigen, damit die neuen Bäume eine Chance zum Wachsen haben.

Im Rahmen der Eröffnung des neuen Wanderweges durch die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg wurde diese Idee von mir mit dem Geschäftsführer Herrn Schmidt-Ruhe besprochen, der sich dafür grundsätzlich auch begeistern konnte.

Die Gemeindevertretung hat am 28.04.2015 einstimmig unseren Antrag befürwortet. Die Gemeinde wird diese Pflanzmaßnahme in Abstimmung mit dem Naturschutzfonds im Jahr 2016 übernehmen.

Wir werden damit unserer Gemeinde ein Stück erlebbare Historie zurückgeben – auch wenn es wie früher ein paar hundert Jahre dauern wird, bis die Eichen wieder einen Stammumfang von 3 Metern aufweisen werden.


Dirk Steichele, SPD Glienicke/Nordbahn

 

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