Der geplante Aussichtsturm bewegt die Gemüter

Veröffentlicht am 06.01.2016 in Kommunalpolitik

Rund sechs Jahre ist es her, als von der SPD Fraktion die ersten Ideen für die heute realisierten und von allen Seiten begrüßten Wanderwege entlang des Naturschutzgebietes Eichwerder Moorwiesen entwickelt wurden.

In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Naturschutzfond Brandenburg war die Umsetzung möglich.  Auch damals entbrannte eine Diskussion über den möglichen Eingriff in die Natur und die Sinnhaftigkeit einer Investition in Wander- bzw. Spazierwege. Das Ergebnis hat schließlich aber auch die früheren Bedenkenträger überzeugt. Frühere Bedenken sind mittlerweile einer großen Akzeptanz gewichen.

In der Zeit, als sich die Planungen des Wegenetzes konkretisiert hatten, wurde vor rund vier Jahren

auch mit den Beratungen zu einem Aussichtsturm begonnen. Aussichtstürme gibt es überall in Deutschland. Gerade in unmittelbarer Nähe zu Naturschutzgebieten tragen sie wesentlich dazu bei, diese erlebbarer zu machen und gleichzeitig die Natur zu schonen. Der Vorteil eines Aussichtsturmes ist doch, dass alle einen guten Überblick gewinnen, beobachten können und dafür das Naturschutzgebiet nicht betreten müssen. Pflanzen werden nicht zertreten und dort lebende Tiere nicht gestört.

 

Das sieht nach vielen Abwägungen zum „Für und Wider“ inzwischen auch die Mehrheit der Glienicker Gemeindevertreter so, welche sich zu einer Initiative zusammengeschlossen haben. Dies ist in der politischen Geschichte unseres Ortes sicherlich eine Seltenheit, dass sich fraktionsübergreifend im Vorfeld eines noch zu fällenden Beschlusses eine Initiative zu einem konkreten Thema bildet.

Wichtig wäre an dieser Stelle auch zu erwähnen, dass dieses Projekt finanziell bei max. 200.000 € gekappt wurde und dass es wegen dieser Investition weder im kommenden Jahr, noch in den Folgejahren zu Einsparungen im sozialen oder infrastrukturellen Bereich kommen wird. Im Gegenteil. Die Mittel für Investitionen in den Jugendbereich ( neuer Jugendclub ), dem Sportbereich ( neue Sporthalle an der Schönfließer Straße und Erweiterungsbau auf dem Sportplatz Bieselheide ) und auch für die Spielplätze fallen im kommenden Jahr trotz des Turmbauprojektes um viele hunderttausend Euro höher aus als noch in diesem Jahr.

Es liegt in der Natur der Sache, dass einige Gemeindevertreter – wie auch bei uns in der SPD-Fraktion- zum Aussichtsturm eine andere Meinung haben. Was uns jedoch besonders stark verwundert, ist der ausgeprägte Widerstand einer Fraktion, nämlich ausgerechnet der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN/PIRATEN. Das Image der Umweltpartei bröckelt in Glienicke gewaltig. Umweltschutz finanziellen Bedenken unterzuordnen, ist eine erstaunliche Wendung bei den Glienicker Grünen. Sie müssen sich fragen lassen: Ist eigentlich noch Grün drin wo Grün draufsteht?

Eine Ausnahme gibt es aber doch: Frau Neeb-Bruckner, Gründungsmitglied der Glienicker GRÜNEN, unterstützt die Initiative zur Realisierung des Aussichtsturmes voll und ganz.

Ich habe mich über die Verwaltung bemüht, für dieses besondere Umweltprojekt Fördermittel aufzutun. Inzwischen wissen wir: Eine Förderung ist möglich. Bis zu 75 Prozent könnten gefördert werden. Derzeit werden die konkreten Fördervoraussetzungen geprüft. Wir bleiben engagiert am Ball und werden Sie weiter auf dem Laufenden halten.

 

Teilweise erinnert die Diskussion um die Errichtung des Aussichtsturms an das, was sich vor der Erbauung des Pariser Eiffelturms im Jahre 1887 aus Anlass der Weltausstellung 1889 ereignet hat. Die Meinungen der Befürworter und der Zweifler waren damals ebenfalls stark voneinander abweichend und die Diskussionen wurden sehr kontrovers geführt. Heute will niemand Frankreichs Wahrzeichen wirklich missen!

Dirk Steichele Gemeindevertreter, SPD

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