Unangenehmes ignorieren und mehr Fotopräsenz zeigen – die neue Öffentlichkeitsstrategie des Bürgermeisters

Veröffentlicht am 05.08.2016 in Kommunalpolitik

von Tim Pommeränig, Vorsitzender der SPD Glienicke/Nordbahn

Derzeit erleben wir eine regelrechte Informationsoffensive des Bürgermeisters. Fast täglich erscheinen auf der Homepage der Gemeinde neue Meldungen. Mal wird ein neuer Gehweg freigegeben, mal ein neuer Ortsplan vorgestellt, viele Schönwettermeldungen mit einem stets lächelnden Verwaltungschef.

Besonders fiel das in der Juli-Ausgabe des „Glienicker Kurier“ auf. Auf knapp 25 Fotos wird uns der Bürgermeister präsentiert. Dass kurz zuvor die SPD ihren Kandidaten zur Bürgermeisterwahl vorgestellt hat, ist sicherlich nur zeitlicher Zufall.

 

Politischen Herausforderer aus Gruppenbild geschnitten

Ebenso ist es sicher nur Zufall, dass auf einem von der Verwaltung veröffentlichten Foto anlässlich der Übergabe von Fördermitteln durch den Landkreis Oberhavel an Glienicker Sportvereine, der besagte Herausforderer einfach vom Gruppenfoto weggeschnitten wurde. Nur Schuh und Haaransatz des ebenfalls gratulierenden Kreistagsabgeordneten und Glienicker Sozialausschussvorsitzenden Uwe Klein sind in der Internetmeldung der Gemeinde vom 22.07.2016 noch zu sehen.

Quelle des Originalfotos: www.glienicke.eu


Link zum Artikel auf der Homepage der Gemeinde Glienicke/Nordbahn

Update: Stand 24.08.2016: Der Artikel ist zwischenzeitlich nicht mehr auf der Homepage der Gemeinde verfügbar!

 

Baubeginn der Asylbewerberunterkunft nicht veröffentlicht

Nun denn, so sei es. Die Informationsoffensive der Gemeindeverwaltung auf ihrer Homepage, Facebook-Seite und im Glienicker Kurier hat ja auch ihr Gutes, könnte man meinen: Wir Bürger werden plötzlich über alles, und sei es noch so eine Kleinigkeit wie die Umsetzung eines Findlings, informiert.
Doch halt, werden wir wirklich über alles informiert? Leider nein! So informierte der Bürgermeister zwar die Gemeindevertreter in der Sitzung am 19. Juli, dass auf dem Grundstück Gartenstraße 11 die Bauarbeiten für den geplanten Wohnverbund für Asylbewerber nun beginnen. Eine Information für die Bürger, zum Beispiel auf der Internetseite der Gemeinde, such(t)en Interessierte allerdings vergeblich.

 

Als sich die SPD-Fraktion dafür eingesetzt hat, die Pressestelle der Gemeindeverwaltung personell zu stärken, geschah dies mit der Intention, die dortigen Mitarbeiter zu entlasten und den Informationsanspruch der Bürger zeitnah zu gewährleisten. Dass diese zusätzlichen Ressourcen nun anscheinend dafür genutzt werden, um den Wahlkampf des Bürgermeisters zu unterstützen, beobachten wir mit großem Befremden. Es bestärkt uns umso mehr in unserem Anspruch, die Glienickerinnen und Glienicker auch in Zukunft umfassend und kritisch über unsere eigenen Medien zu informieren.

 

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