Einsatz für unsere Kita-Kinder und das Kita-Personal

Veröffentlicht am 22.01.2024 in Bildung

von Uwe Klein, Gemeindevertreter

Im Dezember letzten Jahres wandte sich eine Mutter über die Facebook-Gruppe „Glienicke/Nordbahn“ an die Öffentlichkeit. Sie wählte diesen Weg, weil sie in Gesprächen mit dem Bürgermeister bzw. mit der Verwaltung nicht weiterkam und für sie und andere Eltern es so nicht weitergehen konnte. Die Erzieherin ihres Kindes in einer öffentlichen Kita der Gemeinde hatte zum Jahresende gekündigt. Gekündigt, weil ihr mitgeteilt wurde, dass eine Erhöhung ihrer Teilzeitbeschäftigung nicht möglich sei. Mit dem Gehalt aus einer Teilzeitbeschäftigung über den Monat zu kommen, war schon immer nicht einfach. In der heutigen Zeit ist es, insbesondere wenn alleinerziehend, nahezu unmöglich.

Uwe Klein: „In Zeiten des Fachkräftemangels benötigen wir flexiblere Rahmenbedingungen, auch und gerade im Bereich des Kita-Personals.“

 

Erzieherin kündigt wegen Teilzeitvertrag

Für den Einsatz von Personal in den kommunalen Einrichtungen ist der Bürgermeister zuständig. Die Gemeindevertretung kann nur den Rahmen über Haushaltsmittel und den Stellenplan vorgeben. Wenn eine von allen Seiten anerkannte Fachkraft in Glienicke kündigen muss, weil es nicht möglich ist, dass ihre wöchentliche Arbeitszeit erhöht wird, ist dies für die SPD-Fraktion ein Unding. Hier muss dringend und kurzfristig gehandelt werden. Kitas sind Betreuungs- und Bildungseinrichtungen, in denen Kontinuität in der Betreuung unserer Kinder nicht nur wünschenswert, sondern erforderlich ist!

Eltern finden deutliche Worte

In ihrem Facebook-Beitrag findet die Mutter eines Kita-Kindes deutliche Worte. Sie schreibt: „Es fehlen deutschlandweit rund 320.000 Fachkräfte und in Glienicke lässt man das gute Personal gehen, weil sie eine Stunde pro Tag mehr arbeiten möchten? Das ist doch nicht vertretbar!“ Laut ihrem Beitrag gab es mit der Gemeindeverwaltung zwar Gespräche, die aber zu keiner Einigung führten. So wäre die Erzieherin wohl auch mit einer temporären Lösung von vorerst sechs Monaten einverstanden gewesen. „Jedoch auch dieser Kompromiss wurde seitens des Trägers und dem Bürgermeister abgelehnt, mit der Begründung, man wüsste nicht was in 6 Monaten wäre und dann wollen wieder alle eine Erhöhung. Das Gegenangebot seitens der Gemeinde war eine befristete Erhöhung für 3 Monate“, schreibt die Mutter weiter. Zudem wurde den Eltern geraten, sich an das Land Brandenburg zu wenden…

SPD-Fraktion handelt

Der vom Land Brandenburg vorgegebene Betreuungsschlüssel in den Kitas ist nicht ausreichend. Auf unsere Initiative hin beschäftigt die Gemeinde Glienicke bereits zwei Erzieherinnen mehr, als dies der Betreuungsschlüssel des Landes vorgibt und trägt hierfür die Personalkosten zu 100 Prozent.

Um dem Bürgermeister bzw. der Verwaltung zusätzlichen Spielraum bei der Einsatzplanung zu ermöglichen, hat die SPD-Fraktion zur Sitzung des zuständigen Sozialausschusses am 31. Januar daher den Antrag gestellt, dass eine weitere Erzieherstelle geschaffen wird. Dieses Stundenkontingent kann dann entweder dafür genutzt werden, auf Wunsch Teilzeitstellen aufzustocken. Es kann aber auch zusätzliches Fachpersonal eingestellt werden, wenn sich die Gelegenheit hierfür ergibt.

Moderne Personalkonzepte

Aus meiner beruflichen Erfahrung als Arbeitszeitmanager im Deutschen Herzzentrum der Charité ist es für mich selbstverständlich, dass wir in Zeiten des Fachkräftemangels nicht mit Personalkonzepten von Vorgestern agieren können. Modere zukunftsorientierte Konzepte müssen her und auch im Bereich einer Kommunalverwaltung muss die Gemeindevertretung mit der Erhöhung und der Flexibilisierung des Stellenplans reagieren. Bürokratisches Handeln ist hier fehl am Platz!

Gemeindevertretung entscheidet

Ob der Stellenplan für die Erzieherinnen und Erzieher entsprechend dem Antrag der SPD-Fraktion erhöht wird, entscheidet die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung am 20. Februar. Wir hoffen sehr, dass der Antrag unserer Fraktion eine große Mehrheit finden wird und sich niemand in der Gemeindevertretung gegen eine flexiblere Einsatzplanung unserer Fachkräfte und damit für eine verbesserte Betreuung unserer Kita-Kinder aussprechen wird.

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