Verbesserung für Buslinie 107

Veröffentlicht am 18.01.2017 in Verkehr

Uwe Klein: „Nachhaltige Verbesserung der Taktzeiten und keine kurzfristigen Wahlkampfgeschenke des Bürgermeisters.

von Uwe Klein
Fraktionsvorsitzender, Abgeordneter des Kreistages Oberhavel, stellv. Vorsitzender des Nahverkehrsbeirates

Der Bus 107 wird häufiger fahren! Das ist, kurz gesagt, das Ergebnis jahrelanger Bemühungen, für die sich auch die Glienicker SPD-Fraktion eingesetzt hat. Im Oktober 2016 beschloss der Kreistag Oberhavel den Nahverkehrsplan (NVP) für den Landkreis für die Jahre 2017 bis 2021. Wieder einmal zeigt sich für mich, dass es sich lohnt, sich nicht nur in der Glienicker Gemeindevertretung zu engagieren, sondern auch von „außen“ für Glienicke, wie ich es in meiner Arbeit als Kreistagsabgeordneter tue. Nur im Zusammenwirken mit dem Landkreis ist es gelungen, dass der Kreistag einen Änderungsantrag zum NVP beschlossen hat, der eine deutliche Verbesserung dieser Glienicker Buslinie vorsieht.

Es lohnt sich, sich nicht nur in Glienicke zu engagieren

Für die Verbesserung der Taktzeiten der Buslinie 107 investiert der Landkreis jährlich mehrere 100.000 Euro. Ich gebe zu, dass mich dieser Erfolg auch ein wenig stolz macht, denn hier zahlt sich mein persönliches Engagement als Kreistagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender des Nahverkehrsbeirats Oberhavel für meinen Heimatort aus.

In der Kreistagssitzung am 8. März soll die detaillierte Planung für die Verbesserung der Glienicker Buslinie 107 vorgestellt werden.

Alternativstrecke über Frohnau

Weiterhin regt der NVP an, dass die Buslinie 809 (Hennigsdorf, Hohen Neuendorf, Glienicke, Hermsdorf) in so einem Fall auch „alternativ über den Fürstendamm zur S-Bahn in Frohnau geführt werden“ könnte. Damit wäre die direkte Erreichbarkeit des S-Bahnhofes Frohnau von Glienicke aus möglich.

Kiezbus für Glienicke: Zusatz- oder Konkurrenzangebot?

Parallel zu dieser positiven Entwicklung im Nahverkehrsplan empfahlen die Mitglieder des Glienicker Ausschusses für Technische Infrastruktur und Gewerbe (TIG) in ihrer Sitzung am 21.9., den zweijährigen Probebetrieb eines „Kiezbusses“ in den Haushalt 2017 aufzunehmen. Dieser soll ab Dezember 2017 um den Sonnengarten herum nach Frohnau fahren und würde die Gemeinde insgesamt rund 475.000 Euro kosten.

Hier stellt sich für mich zum einen die Frage, ob der Nutzen eines solchen Kiezbusses im Verhältnis zu den Kosten steht und zum anderen, ob er nicht im schlechtesten Fall zu einer sinkenden Nachfrage der regulären Busse 107 und 809 führen würde, die schon jetzt einen großen Teil der Strecke bedienen.

Das Nachsehen hätten dabei zweifellos die in Glienicke Ost lebenden Menschen. Richtig wäre es, gerade jetzt die Nachfrage nach den regulären Buslinien zu stärken, um das Angebot der öffentlichen Daseinsvorsorge des Kreises in seiner jetzigen Form nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern weiter auszubauen!

Teures Wahlkampfgeschenk ohne Nachhaltigkeit

Denn was passiert nach Ende des Probebetriebes? Der Kiezbus als reiner Stadtverkehr hat keine Chance, in den Nahverkehrsplan aufgenommen zu werden. Dass er kostenlos bleibt, ist angesichts der Haushaltslage ebenfalls ausgeschlossen. In der jetzigen Form ist der Kiezbus nicht mehr als ein teures Wahlkampfgeschenk des Bürgermeisters ohne jede Chance auf Nachhaltigkeit. Selbst Bürgermeister Oberlack räumt ein, dass Glienicke nur den Probebetrieb finanzieren könnte. Damit ist schon jetzt klar, dass der Kiezbus 24 Monate nach seinem „Probebetrieb“ wieder eingestellt werden würde.

„Gemeinsam geht es besser“

Statt teure Alleingänge zu starten, sollten wir vielmehr zusammen mit dem Landkreis, und auch mit der Berliner BVG, nach konkreten Verbesserungsmöglichkeiten für die bestehenden Buslinien, wie zusätzliche Schleifen oder die direkte Anbindung an die S-Bahn in Frohnau, suchen. Das stärkt den ÖPNV in der gesamten Region und kommt unsere Gemeinde letztlich preiswerter. Nur mit einem verbesserten Busangebot wird es uns gelingen, mehr Leute aus dem eigenen Auto in den ÖPNV zu bringen. Nur das kann den Autoverkehr in Glienicke wirklich nachhaltig reduzieren und kommt schließlich uns allen zugute.

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